echt evangelisch borghorst

Kirchenchor - Rückblick

  Aja. Der Festgottesdienst anlässlich des 70jährigen Bestehens war leider der letzte Gottesdienst, den der Kirchenchor musikalisch bereicherte und damit zu einem ganz besonderen „Fest“ werden ließ. Schlussakkord nannte es Pfarrer Holger Erdmann in seiner Predigt über Offenbarung 5, 1-5 und betonte, dass die Ankunft Gottes, die wir im Advent erwarten, Trost bedeute. Weine nicht, heißt es dazu im entsprechenden Bibeltext. Und das gelte für Vieles, das derzeit Trost bedürfe, erst recht für das Ende des Kirchenchores, das sicher so mancher an diesem Sonntag beklage. Aber es geht weiter, so Pfarrer Erdmann. Daher sei es richtig, dieses Ende in den Advent zu legen mit seiner christlichen Botschaft.

In diesem Festgottesdienst, brachte der Chor unter Leitung von Hans-Otto Kaufmann noch einmal Lieder aus den Zeiten der verschiedenen Chorleiter zu Gehör, so „Lobe den Herrn, meine Seele“, „Celtic Alleluja“ (Uta Reinke Rolinck), ein von Christopher Koch getextetes und vertontes Glaubensbekenntnis, „Du meine Seele singe“ (Satz: Kaufmann sen.) und zum Schluss „Tochter Zion“ (Marga Wiedenmann).

Nach kurzer „Umräumpause“ – der vordere Bereich der Kirche wurde frei gemacht und der sich anschließende Gemeinderaum geöffnet – schloss sich ein Empfang an, zu dem der Vorsitzende Walter Heitbrink zahlreiche Gäste begrüßte und sich bei allen bedankte, die sich im Laufe der Jahre im und für den Chor engagiert hätten.

In seinem Grußwort wies Pfarrer Holger Erdmann darauf hin, dass Veränderungen im kirchlichen Leben ein Normalfall seien, die oft wehtun, aber andererseits zeigen, dass Gott immer wieder ein neues Fenster öffnet. Stellv. Bürgermeister Ludger Hummert bedankte sich vor allem für die Mitwirkung in der Kommune bei verschiedensten Anlässen, die die Stadt über den Ortskulturring immer gerne unterstützt habe.

Der Vorsitzende des „Freundeskreises zur Förderung der Chormusik in der evangelischen Kirchengemeinde in Horstmar“ Prof. Dr. Michal Beintker lobte die Art, wie der Chor die Kirche immer wieder zum Klingen gebracht habe, so besonders auch 2010 mit der Aufführung der Osterkantate von Christopher Koch und den ökumenischen Brückenschlag zum Chor der Selbständigen evangelisch-lutherischen Kirche (SELK) und katholischen Gastsängen.

Prof. Dr. Anton Janßen, Vorsitzender des Ortskulturringes, erinnerte noch einmal daran, dass während der Sammlung der evangelischen Heimatvertriebenen nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges in ihrem neuen Wohnumfeld, das geographisch, landschaftlich, volkstumsmäßig und vor allem auch religiös fremd war, es richtig gewesen sei, durch aktives Leben in kirchlicher Gemeinschaft den Schmerz über den Verlust der Heimat zu überwinden versuchten. Und er bedankte sich beim evangelischen Kirchenchor, der mit zu den Gründern des Ortskulturringes Horstmar 1959 gehört habe, für die Aktivitäten über die Kirchengemeinde hinaus bei vielen anderen kulturellen Veranstaltungen weltlicher und kirchlicher Art mitgewirkt habe.

Und herzliche Grüße kamen von Pfarrdechant Johannes Büll und von Kantorin Simone Schnaars vom Kirchenkreis.

  Janßen, Horstmar